Große Premiere in der Schule

Wirklich im zweifachen Sinne wird im Siebleber Gustav- Freytag-Gymnasium Theater gespielt, es gibt zwei Theatergruppen und so wurde mit zwei Stücken am 18.1. auch zweifach Premiere gefeiert.

Die Kleinen, alles inzwischen gestandene Achtklässler, von denen einer sogar bereits Schauspielerfahrung bei der Kika-Serie „Schloss Einstein“ sammeln konnte, sind längst flügge geworden und stellen mit ihrem Stück „Die Mutprobe“ den Schulalltag dar. Selbst die Plakate, die die Aulawände zieren, zeigen schon, dass sie das Schülerdasein ironisch zeigen, aber doch auch genau das darstellen, was sie selbst bewegt. Wer ist denn cool und wer ist mutig, wann gehört man wirklich dazu zu der angesagten Klassenclique, wie findet man Freunde, die einem beistehen - all das sind die Fragen, die Schüler aufgreifen und nun gelungen in Szene setzen.

„Alles nur Show!“ das Stück, das die Großen, Schüler der 9.-11. Klassen, inszeniert hatten, lässt uns eine Woche während der angeblichenContainer-Groupshow nacherleben. Die täglich zu lösenden Aufgaben werden mit Punkten bewertet und bringen alle dem vermeintlichen Hauptgewinn von 8000 Euro näher. Von Szene zu Szene zeigen die einzelnen Darsteller immer mehr, was ihr Inneres ausmacht und welche zum Teil heftigen Probleme sie gerade verarbeiten. Auch wenn sich dabei die ganze Bandbreite von Angeberei, Strebertum, Verlustangst, Ausländerhass bis zu Kindesmissbrauch offenbart, wirkt dies in solch geballter Ladung trotzdem nicht klischeehaft. Die Rollen wirken wie den einzelnen Schülern auf den Leib geschrieben und so ist spürbar, wie sich die Darsteller mit ihrer Figur identifizieren.

Dank der Unterstützung durch die Techniker werden beide Aufführungen mit Hilfe von Lichteffekten, Musik- und Videoeinspielungen zu einem gelungenen Ganzen.

Ein großes Dankeschön gilt den Lehrern Frau J und Herrn H, die während des letzten Jahres die Stücke mit den Schülern einstudierten und sie immer wieder motivierten, ihre Sache noch besser zu machen.

Der Fleiß und die Ausdauer haben sich gelohnt, das zeigte der Applaus des Premierenpublikums, neben Lehrern und Freunden zumeist Eltern und Großeltern, die wirklich stolz auf die Leistungen ihrer Sprösslinge sein können. Nun gehen die Stücke in den Alltagstests, die Gymnasiasten führen sie vor ihren Mitschülern auf und sind gespannt, wie diese sie aufnehmen.