Freytagianer in Moskau

Ankunft und Tag 1

Nach einem guten Flug empfingen uns unsere Gastgeber mit großem Hallo am späten Abend in der Schule. Unser 1. Tag an der Partnerschule begann mit einer traditionellen russischen Begrüßung. Nach dem Schulrundgang ging es per Metro ins Stadtzentrum, dort besichtigten wir die Christ-Erlöser-Kirche. Anschließend wurden wir schon im Puschkin-Museum erwartet. Gemeinsam begaben wir uns auf eine kreative Reise, um unsere Sinne zu schärfen. Mit verbundenen Augen ertasteten wir verschiedene Gegenstände, die es galt zu beschreiben.

Als Weinpokal, Leinentuch, Lupe, Weintrauben, Buch, Muschel und eine Porzellanwindmühle vor uns standen, errieten wir, dass unser Thema wohl etwas mit Westeuropa und vielleicht den Niederlanden zu tun haben würde. So begaben wir uns dann im Museum auf dem Weg durch die Säle auf die Suche nach den ertasteten Gegenständen. Wir fanden alle im Saal der Niederländischen Maler des 17. Jahrhunderts. Dort erklärte uns die Museumspädagogin viel Interessantes besonders zu Stillleben. Zurück im Kinderzentrum malte dann jeder der Schüler sein eigenes Stillleben - wir alle waren erstaunt, welch kreative Bilder in nur einer Stunde entstehen können.

Tag 2

Heute starteten den Tag wir mir einer gemeinsamen Deutschstunde zum Thema: Unbekanntes aus Bekanntem und erfuhren viel Interessantes über Moskau. Anschließend besichtigten wir das Schulmuseum, hier versuchten wir mit Tusche und Feder zu schreiben. Bei herrlichem Sommerwetter ging es dann per Metro in den Palast von Zar Alexej Michailowitsch in Kolomenskoje.

Tag 3

Nach einem lustigen Wettstreit mit Schülern einer 5. Klasse, die Deutsch lernen, ging es heute endlich zum Kreml. Statt einer herkömmlichen Führung bekamen jeweils 4 Schüler eine Karte des Kremls und dazu 20 Fragen. Bei schönstem Sonnenschein wurde diese innerhalb von zwei Stunden beantwortet und zwischendurch so manches Foto geschossen. Die Sieger der Kremlrallye werden erst am Montag bekanntgegeben. Eins steht aber schon jetzt fest, gewonnen haben alle - an Erfahrung bei der Teamarbeit.

Tag 4

Heute - am Sonnabend - trafen wir uns gleich an der Metro. Wir erkundeten das Zentrum Moskaus vom Schiff aus. Wir fuhren am Kreml und vielen anderen Sehenswürdigkeiten und machten unendlich viele Fotos. Danach hatten unsere Gasteltern ein tolles Picknick mit russischem Grill in einem Park unweit von Marino vorbereitet.

Tag 5

Der Sonntag war wie zu jedem Austausch der Tag in der Familie. Alle Gasteltern hatten sich etwas Besonderes ausgedacht und so konnte jeder von tollen Erlebnissen berichten. Manche nutzten die Freizeit einfach nur zum Bummeln - in der Stadt oder auch in den Parks. Einige besuchten den Zirkus oder Ausstellungen. Die Jungen unternahmen eine rasante Bootsfahrt auf der Moskwa. Selbst bis zur Datscha außerhalb Moskaus fuhren manche Familien und erlebten den für Sonntagabend typischen Stau auf der Rückfahrt. Das Ziel der Lehrer war die Stadt Tula und ein Besuch auf Lew Tolstois Landgut in Jasnaja Poljana.

Tag 6

Dies war nun schon unser letzter gemeinsamer Tag mit den Gastgebern. Am Morgen konnten wir unsere Kräfte in Vierergruppen bei einem großen Quiz unter Beweis stellen, danach stellten wir unsere Eindrücke paarweise per Bild und Schrift dar. Anschließend ging es hoch hinaus- im Wolkenkratzer - Viertel Moskwa-City fuhren wir per Lift in die 89. Etage des Europa-Turms. Wir hatten eine tolle Aussicht und bestaunten Moskau aus 342 Metern Höhe. Wer kann schon sagen - dabei zugesehen zu haben, wie in einer solchen Höhe das traditionelle Moskauer Eis hergestellt wird? Wir - und es war sehr lecker.

Am Nachmittag gab es für alle zwei Stunden Freizeit in der Flaniermeile am Arbat: endlich konnten die letzten Rubel umgesetzt werden. Während die Lehrer Kaffee zur Stärkung brauchten, machten die Schüler das Hardrock-Café und die zahlreichen Souvenirläden unsicher. Natürlich blieb auch noch Zeit für viele schöne Fotos.

Tag 7

Heute hieß es nun Abschied nehmen vom Austauschschüler, von der Gastfamilie, von der Partnerschule und von Moskau- der Stadt, die uns so fasziniert hat.

„Ich weiß nicht mehr genau, wie ich mir diese Reise vorgestellt hatte, aber es war viel besser, als ich es vorher vermutete“, so äußerte sich Lena K. kurz vor dem Rückflug. Die Zeit in  Moskau verging wie im Flug, vermittelte aber nicht nur eine Unmenge an neuen Vokabeln, sondern auch Erfahrungen und Erlebnisse, die die Schüler prägen werden. Anna E. urteilte so: „Ich hatte erst Bedenken wegen der Sprache, der Normen und natürlich wegen dem Essen. Aber wenn ich eins in Moskau gelernt habe, dann das, dass Vorurteile wirklich auch nur Vorurteile sind.“

Diese intensive und erlebnisreiche Schülerbegegnung ist nur möglich dank der finanziellen Unterstützung durch das Land Thüringen und die Stiftung Deutsch Russischer Jugendaustausch in Hamburg. Da an unserem Gymnasium nach dem Austausch auch immer gleich wieder vor dem Austausch ist, sind die Termine für die Begegnungen im Jahr 2020 bereits jetzt in den Kalendern der Moskauer und Gothaer Lehrer vermerkt.

CB